Wer sich fragt, was denn bitte Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Online-Marketing zu tun haben soll, dessen Verwunderung ist durchaus berechtigt – wird diese Kombination doch üblicherweise kaum so verwendet.
Warum sie trotzdem Sinn ergibt, will ich im Folgenden zeigen:
In dem mein bunterrichten-Zugang das Ziel von der Erreichung möglichst großer Zahlen potentiell passender Kunden weg verschiebt zum Aufbau von stimmigem Kontakt zu den Kunden, mit denen man gerne zusammenarbeitet, steigt die Chance, dass diese Kunden a) in Zukunft erneut beim Händler/Dienstleister ihres Vertrauens kaufen und/oder ihn ihren Freunden/Bekannten weitererzählen.
Dieser Vorgang selbst ist zwar nicht mit Hilfe der sonst üblichen Analyse-Methoden (= Überwachungs-Methoden, wenn wir es ehrlich eingestehen) messbar, aber seine Effekte sind spürbar.
Ein Kunde, für den ich einen Teil seiner Webseite auftragsgemäß übersetzte, fragte mich daraufhin, ob ich auf Live-Übersetzungen per Skype anbieten würde. Währenddessen er darauf wartete, dass ein Programm etwas berechnete, half er mir nebenbei bei einem technischen Problem hier auf meiner Seite, obwohl er mich für meine Zeit bezahlte. „Normalerweise kostet dich das 80€/h“, meinte er mit einem Grinsen. Ein anderer Kunde, dem ich über Skype Deutsch beibringe, führt mit mir nebenbei eine beinahe tagtägliche hochphilosophische Diskussion auf Englisch, die wir beide sehr genießen.
Stimmigen Kontakt zu praktizieren, transzendiert die Beziehung Anbieter-Kunde, und macht aus zahlenden Kunden berührende Subjekte, mit denen man gerne Zeit verbringt, während man dabei auch noch für seine Aktivitäten bezahlt wird.
Eine Web-Präsenz zu erstellen und aufrechtzuerhalten verursacht sowohl einmalig wie auch laufend Kosten an Zeit und Geld, und an der falschen Stelle zu sparen, kann massive langfristige Kosten verursachen.
Nachhaltigkeit im Sinne der Kosten bedeutet für mich, klar zu kommunizieren, was den Kunden einmalig wie langfristig an Kosten erwarten wird, und ihm zu helfen, diese so niedrig wie möglich zu halten, indem er einfache Aufgaben selbst zu erledigen lernt, und zunehmend unabhängiger wird. Nachhaltig ist für mich nur eine Arbeitsbeziehung, die über die gesamte Dauer eine Win-Win-Situation darstellt.
Im Idealfall ist die Beziehung zum Kunden eine, an die der Kunde im Nachhinein gerne zurückdenkt, und an die er im Bedarfsfall anknüpfen kann, was aber (aufgrund guter Arbeit während der Arbeitsbeziehung) nur selten notwendig ist.
Siehe auch -> Webseiten-Erstellung
Siehe auch -> Content-Produktion
Suchmaschinen funktionieren nach einer ihnen eigenen Logik. Sie werden um so häufiger genutzt, je besser die Ergebnisse zu dem passen, was Nutzer suchen, und je häufiger sie genutzt werden, desto mächtiger werden sie. Dies erzeugt in Suchmaschinen wie Google die Intention, dem Nutzer möglichst gute und passende Ergebnisse zu seinen Suchanfragen zu liefern.
Weil die Aufmerksamkeits-Spanne und Geduld des durchschnittlichen Nutzers eher sinkt als steigt, entsteht ein massiver Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Webseiten-Betreibern, möglichst einer der ersten Suchergebnisse zu sein. Die Kriterien, nach denen Suchmaschinen wie Google diese Webseiten reihen, sind im Hinblick auf das Ziel, dem Suchenden möglichst passende Webseiten anzubieten, oft sehr gut ausgewählt. In einer Welt, in der alle Mitbewerber streng nach den Regeln spielen würden, würde sich die jeweils passendste Webseite für die jeweilige Suche durchsetzen.
Aber Menschen sind Menschen, und bis auf eine kleine Anzahl an besonders charakterstarken Exemplaren schummeln Menschen wohl einfach gerne – vor allem, wenn es a) kaum negative Konsequenzen zu fürchten gibt, und b) es im Grunde alle tun, was es immer unrealistischer macht, dass jemand, der fair spielt, in diesem Spiel gewinnen kann. Was ist denn auch schon dabei, wenn einer sich einen klitzekleinen Vorteil verschafft…?
Nun, blöderweise verhält es sich dabei ähnlich wie bei der typischen Entstehung eines Verkehrsstaus: Baustelle, Fahrbahn nur noch eine statt zwei Streifen. Streng nach Vorschrift würde jetzt ein Reißverschluss-System die effizientere Variante sein, da durchzukommen. Aber nein, ein paar Schlaufüchse (ziemlich viele) glauben, sie wären wichtig genug, eine Ausnahme darzustellen, und nach kurzer Zeit meldet das Radio 5km Stau vor Hamburg oder sonstwo.
Ähnlich das Internet: es fällt tatsächlich kaum auf, wenn einer für sein Produkt auf Amazon 2-3 Fake-Bewertungen hinzufügt, um es besser darstellen zu lassen, als es ist. Oder einen Blog erstellt, den er mit relativ sinnlosem Content füllt, nur um Backlinks auf seinen eigentlichen Haupt-Blog zu erzeugen, der mit der Wiederholung der Übung und mit der Zeit zur Seite mit hoher Autorität aufsteigt, von der aus Backlinks auf andere Seiten das Google-Ranking beeinflussen, so dass diese Backlinks nun verkauft werden können. Macht ja nichts, denkt sich der Betreiber des Haupt-Blogs – nur ist er leider nicht mehr alleine damit.
Das Internet füllt sich zunehmend mit Fake-Bewertungen und Fake-Inhalten, die nicht einmal mehr das Ziel haben, Menschen und ihre Meinungen zu beeinflussen, sondern Suchmaschinen. Früher ging das noch ganz gut über automatisierte Algorithmen (die z.B. vollautomatisch Fake-Blogs „bevölkern“ konnten), heutzutage sind Clickworker (Menschen, die man reativ anonym für Mini-Jobs bezahlt) die schlauere Wahl, weil ihre „Arbeit“ menschlicher wirkt und schwerer von Suchmaschinen-Filtern erkannt werden kann.
Es wird wohl früher oder später der Tag kommen, an dem der erste aufstehen wird und schreit: So geht’s nicht weiter, ähnlich wie vor einigen Jahrzehnten die ersten auf die möglichen Folgen schrankenloser Umweltverschmutzung aufmerksam machten. Das Internet ähnelt der Umwelt ja in der Hinsicht, dass man die langfristigen Folgen seines Tuns oft nur schwer in seiner Gesamtheit abschätzen kann.
Vielleicht ist es an der Zeit, auch aus diesem Grund zu beginnen, aktiv und bewusst auf Manipulation zu verzichten.
Wer sich darüber mit mir austauschen möchte oder sogar darüber nachdenkt, seine zukünftige Webseite mit mir gemeinsam zu erstellen – gerne. Einfach unverbindlich Kontakt aufnehmen, und wir finden heraus, ob sich daraus eine mögliche Win-Win-Zusammenarbeit ergibt.
Niklas