So, nach einigen Verzögerungen und Umplanungen bin ich nun in Deutschland unterwegs, um einige alternative Schulen zu besuchen. Manche von euch haben es ja vielleicht mitbekommen: ich habe vor einigen Wochen rund 150 Blindbewerbungen an Alternativschulen in Österreich, Deutschland und der Schweiz verschickt – also an (fast) alle Alternativschulen, die in irgendeiner Form im Internet zu finden waren. Immerhin 37 Schulen (wenn ich mich nicht verzählt habe) haben sich zurückgemeldet, viele auf sehr ermutigende Art und Weise, selbst wenn sie gerade keine Mitarbeiter suchen.
Falls sich jemand für den Lebenslauf interessiert, der so positiv aufgenommen wurde – ihr könnt ihn euch hier ansehen. Im Grunde genommen habe ich dabei auf so ziemlich alles verzichtet, was normalerweise einen Lebenslauf ausfüllt, und mich rein auf meine Persönlichkeit bezogen, weil ich glaube, dass die Persönlichkeit für einen Lehrer einfach am wichtigsten ist. Eine Schule hat mir dazu rückgemeldet, ich hätte mich damit „gröbst disqualifiziert“ für die Schule, weil dort Respekt ein wichtiger Grundwert sei. Damit hat sich für mich auch die Frage erledigt, ob diese Schule und ich miteinander glücklich werden könnten. Bewusst und ehrlich klar zu stellen, was man möchte und vertritt, erleichtert vieles.
Die Route
In den nächsten zwei Wochen möchte ich nun einige der Schulen besuchen, die mich dazu eingeladen haben. Gestern war ich bereits an der Forscherschule Bietzen in Merzig nahe der Luxemburgischen Grenze zu Besuch (der entsprechende Artikel dazu folgt, sobald ich das OK der Direktorin habe), und am Sonntag geht’s dann weiter nach Wülfrath, um dort am folgenden Tag die nächste Schule zu besuchen. Ich hoffe, von möglichst vielen Schulen die Erlaubnis zu bekommen, über die Schulen zu schreiben – wenn es so weitergeht wie in Bietzen dann dürften die Artikel für viele von euch interessant sein. Derzeit habe ich noch folgende Schulen auf meiner Besuchsliste:
Lange Fahrten
10 Stunden lang diese Landschaft…
Ein Problem an der ganzen Sache ist die Navigation. Die letzten zwei Tage habe ich mich ziemlich oft verfahren, weil es alleine während der Fahrt fast unmöglich ist, zwischendurch auf dem Atlas zu checken, welche Abfahrt nun die richtige ist. Zudem sind die Fahrten (am Donnerstag z.B. knapp 10 Stunden am Stück) alleine ein wenig langweilig. Um so schöner ist es dann, an einer Schule anzukommen und dort freundlich begrüßt zu werden. Meine Erfahrung aus Südamerika bestätigt sich wieder, dass alleine reisen einfach um ein Vielfaches unlustiger ist als zu zweit oder in der Gruppe. Aber vielleicht habe ich ja Glück und finde auf dem Weg noch jemanden, der ein Stück mit mir reisen möchte…
Niklas