Gestern war ich zu Besuch an einer weiteren Schule, die neben einer Grundschule auch eine Realschule anbietet. Da die Schule auf der Suche nach einem Englisch-Lehrer für die Älteren ist, habe ich mir hauptsächlich diesen Teil angesehen. Weiterführende Informationen zur Realschule bzw. auch der Grundschule findet ihr auf der Homepage der Schule. Zumindest bei meinem Laptop muss ich ein wenig herunterscrollen, da geht es noch weiter, vor allem die Punkte unten führen zu weiteren Informationen.
Fixe Gleitzeiten
In vielen Schulen, die ich bisher besucht habe, gibt es eine Art on Gleitzeit-System, hier jedoch ein besonders ausgeklügeltes: Die Schüler können sich in regelmäßigen Abständen und innerhalb gewisser Grenzen aussuchen, wann sie den Tag beginnen und wann sie ihn beenden. Die Stundenanzahl/Tag bleibt dabei jedoch gleich: wer später beginnt, geht auch später nach Hause. Auf diese Art und Weise kann auf Busfahrpläne und Ähnliches Rücksicht genommen werden.
Wochenplanarbeiten und Lerntagebücher
Ein jeder Schüler hat ein Lerntagebuch, in dem Wochenpläne gemeinsam mit den Mentoren erstellt werden. Es gibt gewisse Lernangebote in den Hauptfächern (Mathematik, Deutsch, Englisch, Spanisch), die, soweit ich das verstanden habe, wie Wahlfächer funktionieren, sowie Blöcke von „Vernetztem Unterricht“, die verpflichtend sind und in denen all die Nebenfächer ihren Platz finden. Am Ende der Woche bekommen die Schüler jeweils auch eine schriftliche Rückmeldung zu ihren Wochenplänen und deren Erledigung.
Raum ohne Namen
Interessant fand ich auch den sogenannten „Raum ohne Namen“ (RON), ein außerhalb des eigentlichen Schulgebäudes befindlicher Raum, der als Auszeit-Raum dient. Kann ein Schüler sich nicht mehr konzentrieren, kann er sich mit einer Unterschrift von den jeweiligen Lehrern abmelden und den RON besuchen, wo er sich entspannen oder beruhigen kann. Dort wartet auch eine Sozialarbeiterin, mit der Gespräche bei Problemen möglich sind. Will der Schüler wieder zurück in den Unterricht, holt er sich von der Sozialarbeiterin wiederum eine Unterschrift, so dass nachvollziehbar ist, wer sich wo befindet. Für Auszeiten bis zu 5 Minuten ist keine Unterschrift vonnöten. Die Idee dahinter ist, den Schülern den Raum zu geben, ihre Bedürfnis nach Auszeiten zu befriedigen, ohne den Unterricht dadurch ständig unterbrechen zu müssen.
Da sich gewisse Methoden und Praktiken an den Schulen natürlich überschneiden, werde ich versuchen, eher die außergewöhnlichen Ideen hervorzuheben. Gewisse Wiederholungen sind jedoch im Sinne eines ungefähren Gesamtbildes des Tagesablaufes kaum zu vermeiden.
Niklas